Plattform für das Leben Vorarlberg

Erfahrungsberichte

ERFAHRUNGSBERICHTE MIT DER ABTREIBUNGSPILLEN-UMKEHR:

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen

Sandra, eine junge Frau, erzählte uns: „Ich war gerade mitten in der Ausbildung. Es war eine Beziehung mit einem Studienkollegen, die eigentlich schon wieder vorbei war. Als ich bemerkte schwanger zu sein, stürzte eine Welt für mich zusammen. Ich war überhaupt nicht bereit für ein Kind. Noch am selben Tag vereinbarte ich einen Termin bei einem Arzt. Nach einer kurzen Untersuchung drückte er mir die Abtreibungspille in die Hand mit den Worten, dass da noch nichts sei und ich sie gleich nehmen soll, wenn ich nicht schwanger werden möchte.
Zu Hause angekommen, realisierte ich, dass ich mit niemandem über die Schwangerschaft gesprochen hatte. Ich bekam panische Angst. Was hatte ich getan? Meine eigene Mutter hatte mich damals schon mit 19 Jahren bekommen und dennoch hatte sie Ja zu mir gesagt. Und ich? Was habe ich getan? In meiner Not rief ich meine Mutter an. Zuerst war sie geschockt, hat sich dann jedoch gefangen. Sie setzte sich sogleich ins Auto, um zu mir zu fahren. Bei mir angekommen, begann sie nach alternativen Möglichkeiten zu suchen in der Hoffnung, dass etwas gegen die Pille getan werden konnte. Zuerst riefen wir bei dem Arzt an, bei dem ich die Tablette erhalten hatte. Aber er und auch mein eigener Gynäkologe waren nicht mehr erreichbar. Ich rief sogar im Krankenhaus an, aber die Sekretärin machte mir meine Hoffnung zunichte: Es gab keinen Weg zurück. Daraufhin begann meine Mutter im Internet nach einer Möglichkeit zu suchen, ob dieser Vorgang noch gestoppt werden konnte. Sie fand eine Seite, wo genau das beschrieben war, wonach wir suchten. Gemeinsam riefen wir die Hotline an und so kamen wir zu euch. Ihr habt mich kompetent beraten und mir den Weg gezeigt, wie man den Vorgang doch noch aufhalten konnte. Am darauffolgenden Morgen ließ ich ein Ultraschallbild machen. Ich konnte es kaum fassen: Mein Kind bewegte sich, es schien völlig gesund! Ich bekam Progesteron verschrieben.
Ich wollte alles tun, damit mein Kind am Leben bleiben konnte. Meine Zukunftsängste hatte ich aber trotzdem. In dieser Zeit war meine Mutter eine echte Stütze für mich. Alles ging gut. Ich bin so froh darüber. Jetzt bin ich zwar alleinerziehend, bereue meine Entscheidung jedoch keine Sekunde. Danke, liebes Team, für eure gute und kompetente Betreuung! Ich hätte beinahe einen fatalen Fehler begangen.“

ERFAHRUNGSBERICHTE MIT DER ABTREIBUNGSPILLE:

Naomi (33 J.)

In der 8. Schwangerschaftswoche kann sich Naomi bei der Gynäkologin nicht für die Einnahme der Abtreibungspille entschließen und legt diese auf den Tisch zurück. Naomi lebt seit ein paar Tagen von ihrem Partner getrennt. Die Erfahrung mit einer chirurgischen Abtreibung hat sie bereits. Diese Leere nach dem Aufwachen aus der Narkose möchte sie nicht nochmals spüren. Deshalb versucht sie es dieses Mal mit der Abtreibungstablette.

Beim ersten Termin schafft sie es nicht, die Pille zu nehmen. Sie legt sie auf den Tisch und geht nach Hause. Drei Tage später sucht sie die Praxis nochmals auf. Dieses Mal ist sie fest entschlossen: "Heute schaffe ich es“, spricht sie sich zu und nimmt die Tablette.

In der darauffolgenden Nacht kann sie nicht schlafen und sucht stundenlang im Internet, ob sich vielleicht doch noch ein "Rückwärtsgang" einlegen lässt, um aus diesem Schlamassel heraus zu kommen. Sie spürt, die Entscheidung für die Abtreibung war ein Fehler. Sie möchte um jeden Preis die Wirkung der Abtreibungspille aufhalten und ihr Baby behalten.

Zeitig am nächsten Morgen sucht sie die Ärztin auf, die ihr die Abtreibungspille verabreicht hat. Sie bittet sie um ein Progesteronpräparat, um damit lebenserhaltend auf die Schwangerschaft einwirken zu können. Die Ärztin gibt ihr ein Rezept. Zu Hause angekommen, möchte sie das Progesteron einnehmen. Schlagartig überfallen sie arge Zweifel, ob sie das Baby überhaupt möchte.

Angst vor Lebensveränderungen

Sie sagt: "Dieses Hin und Her geht schon seit einem Monat. Alle zehn Minuten ändert sich das bei mir. Ich weiß nicht, was ich will. Ich kann mich weder dafür noch dagegen entscheiden. Ich habe eine verdammt große Panik. Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, dass sich mein Leben ändert. Ich frage mich, will ich mein ruhiges Leben und meine Freiheit wirklich aufgeben. Ich genieße die Ruhe meiner Wohnung und bin an sich mit meiner Katze sehr glücklich. Die kann ich auch ein paar Stunden alleine lassen - bei einem Kind kann ich das nicht."

Wunsch nach Gemeinsamkeit

"Eigentlich bin ich nicht gerne alleine. Diese Angst vor der Einsamkeit spielt mit in die Entscheidung der Abtreibung hinein. Ich weiß von meiner ersten Abtreibung, dass ich mit dem Mann, von dem ich ein Kind abgetrieben habe, keine Beziehung mehr haben möchte. Das ist auch dieses Mal so. Ich kann mich psychisch gesehen nicht mehr auf ihn einlassen. Ich empfinde Wut und Hass gegen ihn, weil ich ihn für schuldig erkläre, dass ich die Tablette genommen habe.

Die Tatsache, dass das Kind in mir stirbt, ist ein Horror!

"Ich habe ein Ziehen im Unterleib. Für mich ist das totaler Horror, weil ich spüre, dass da etwas stirbt, wo das Herz noch schlägt. Ich kann das psychisch nicht ertragen."


Michaela (31 J. / Mutter von zwei Kindern)

„Ich weiß grad überhaupt nicht, was ich sagen oder schreiben soll. Die Gewissheit, dass mein Baby weg ist, fühlt sich furchtbar an. Ich bereue es so sehr, diese Pille genommen zu haben. Warum habe ich sie nicht erbrochen, als ich das Gefühl hatte, sie muss aus mir raus? Immer wieder kommen die Bilder und Gefühle hoch. Danke für die Möglichkeit der Progesterontherapie, auch wenn es bei mir nicht geklappt hat. Ich weiß nicht, wie ich die letzten Tage ohne Hoffnung überstanden hätte! Mir steht jetzt noch ein schwerer Gang bevor: Ich muss zum Arzt gehen, um feststellen zu lassen, ob das Baby und alles ganz aus mir raus ist. Ich habe wahnsinnig Angst bei meiner Frauenärztin auf Unverständnis zu stoßen. Sie weiß nicht, dass ich die Pille genommen habe. Ich kann es ja selbst nicht verstehen.

Ich bin unendlich wütend auf mich und meinen Mann. Warum hat er mich nicht unterstützt und mich vor dieser Pille beschützt? Ich mache ihm Vorwürfe. Das kann er nicht ertragen. Wir streiten uns und weinen miteinander.“

Marina (29 J.)

„Es war echt voll schlimm. Ich hatte eine Stunde lang starke Schmerzen und dann kam die 5 cm große Fruchtblase komplett raus. Man konnte darin alles erkennen, auch das Herz, welches noch geschlagen hat. Ich bin völlig geschockt und sehr traurig. Mein Partner und ich werden es im Garten begraben.“

Heidi (32 J. / Mutter von zwei Kindern)

Als Heidi in der 5. Schwangerschaftswoche bei der Helpline Zweite Chance - neue Hoffnung anrief, hatte sie bereits die Abtreibungspille Mifegyne und das wehenauslösende Hormon Prostaglandin eingenommen. Sie wollte wissen, ob noch etwas zum Erhalt des Kindes getan

werden kann. Leider war es zu spät. Blutungen setzten ein, die Abtreibung nahm ihren Lauf.

Am Tag danach schrieb sie berührende Worte, die widerspiegeln, in welchem Chaos der Gefühle sich Frauen nach einer Abtreibung befinden:

"Ich habe die richtige Entscheidung zu spät getroffen. Ich wollte von Anfang an mein Kind behalten, hatte jedoch zu viele Wenn- und Aber, keinen Mut für ein weiteres Kind. Als gestern die Blutungen einsetzten und ich sah, dass das Kind nun endgültig nicht mehr zu retten war, hätte ich gerne mein Leben für das Baby gegeben.

Danke für Ihre Unterstützung und Ihr offenes Ohr. Ich werde Hilfe brauchen, um diese schreckliche Erfahrung verarbeiten zu können. Jetzt muss ich mich erstmal sortieren, bin hin und her gerissen. Soll ich Schuldgefühle haben? Nur ein bisschen? Zu viel? Oder gar nicht? War es eine Abtreibung oder eine Fehlgeburt?

Ich bin total durcheinander."


Julia (28 J. / Mutter von zwei Kindern)

Als Julia in der 5. Schwangerschaftswoche die Abtreibungspille genommen hatte, habe sie sofort gespürt, dass es ein Fehler war. Sie habe davor geglaubt, sie würde ihre Entscheidung nie bereuen.

Julia hat bereits zwei Kinder und lebt getrennt von ihrem Mann. Sie schrieb nach der Abtreibung: "Nun merke ich aber, dass nichts wichtiger ist als Liebe. Ich hätte es geschafft auch ohne Geld und ohne Mann. Das zu realisieren ist bitter."

Julia erzählt von ihrer Erfahrung: "Als ich die Arztpraxis verließ, war das schreckliche Gefühl, ich habe einen Fehler gemacht, ganz stark. Ich

verdrängte es, doch es kam noch stärker hoch. Dann wartete ich, bis ich die zweite Tablette nach zwei Tagen einnehmen sollte. Am zweiten Tag kamen plötzlich Blutungen. Weil ich mit jemanden reden wollte, rief ich die Nummer von Zweite Chance - neue Hoffnung an. Die Dame am Telefon ist mir mitfühlend und vorurteilsfrei begegnet. Das Gespräch mit ihr hat mir sehr gut getan.

Am nächsten Morgen ging ich dann zum Abtreibungsarzt, weil ich dort einen Termin für die zweite Tablette hatte. Dieser hat gar nicht mit mir gesprochen.

Ich werde mich auf jeden Fall mit mir und der Abtreibung auseinandersetzen müssen, weil das Gefühl der Leere immer größer wird. Meine Entscheidung bereue ich sehr. Ich hätte auf mein Herz und nicht auf den Verstand hören sollen...

Die Dame von der Helpline gab mir die Nummer einer Beraterin, die sich auf die Begleitung von Frauen nach einem Schwangerschaftsabbruch spezialisiert hat.Dort rief ich an.

Ich habe mich vor einer Stunde von meinem Baby verabschiedet und was von ihm zu vergraben war, vergraben. Einen Brief habe ich auch geschrieben. Das hat gut getan. Diese Leere fühlt sich schrecklich an. Das Baby fehlt mir sehr. Ich bin dankbar, dass ich das nicht allein durchstehen muss.

All die Menschen, die sagen, dass es nur ein Zellhaufen sei, haben keine Ahnung wie vollkommen dieser Mensch schon in den ersten Wochen ist. Alles, was man braucht, ist Liebe für das Baby. Den Rest übernimmt Gott für uns, und das ist mir bewusst geworden."


Tamara (25 J. / ein  Kind)

Obwohl die alleinerziehende Mutter in der 6. Woche das Herz ihres ungeborenen Kindes im Ultraschall hörte - und sich über den kräftigen Herzschlag freute (!) - entschied sie dennoch, die Abtreibungspille einzunehmen. Den Schein, ausgestellt von pro familia (Deutschland), hatte sie dabei.

Am Nachmittag nach der Pilleneinnahme kamen ihr starke Zweifel.

Sie sagte: "Ich sah meine 8 Monate alte Tochter in meinem Arm und spürte, dass die Abtreibung ein Fehler ist und ich im Begriff bin, mein ungeborenes Kind zu töten."

Nach den erfolglosen Anfragen an mehrere Krankenhäuser einer deutschen Großstadt, wo man ihr kein Progesteron verschreiben wollte, klappte es dann doch noch in einem katholischen Krankenhaus. Mit dem Rezept in den Händen besorgte sie sich umgehend das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron.

Sie war bereit, für das Überleben ihres Kindes alles zu geben. Leider setzten schon sehr bald nach der Einnahme der Abtreibungspille Schmierblutungen ein. Im Ultraschall  waren keine Lebenszeichen des Kindes mehr erkennbar.

Zuhause musste sie sich dann alleine von ihrem toten Kind verabschieden.

Sie schrieb: "Nach Einnahme von Prostaglandin begann ich nach ca. 3 Stunden stark zu bluten. Ich hatte das Gefühl, auf die Toilette zu müssen und ging dann auch. Als ich aufstehen wollte, hatte ich am Scheidenloch einen Druck. Ich hatte Angst, zu pressen, tat es dann aber doch. Es kam eine golfballgroße Blase raus. So habe ich das Baby dann verabschieden müssen und runter gespült. Meine Psyche ist jetzt nicht gerade die beste. Es ist für mich extrem hart, das alles zu erleben. Abtreiben mit der Tablette ist voll hart und frauenfeindlich. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich niemals für diese Methode entschieden. Das ist mir völlig verschwiegen worden. Ganz besonders enttäuscht bin ich von der Beratungsstelle, wo ich den Schein bekommen habe. Und auch meine Gynäkologin hat nichts davon erwähnt. Ich habe mich auf etlichen Foren vorher informiert, jedoch keine brauchbaren Informationen gefunden. Danke für die große und kompetente Unterstützung von dir. Deine ..."


Isabella (24 J.)

"Der Arzt machte Zeitdruck und sagte, es sei nur noch heute möglich, die Pille zu nehmen. So habe ich sie geschluckt, obwohl ich dazu noch nicht bereit war. Dann sagte er, es sei noch nichts zu sehen, weil sich noch nichts drinnen befinde. Lediglich die Gebärmutterschleimhaut habe sich bei mir aufgebaut. Wenn ich also die Schwangerschaft verhindern möchte, dann müsse ich das jetzt sofort tun. Zudem habe er nur jetzt Zeit und könne mir keinen späteren Termin geben."

Dank der raschen Gabe von Progesteron ist es gelungen, die Wirkung der Abtreibungspille zu unterdrücken. Das Kind hat überlebt und ist mittlerweile geboren worden.

Damals, zwei Tage nach der Abtreibungspillen-Einnahme, schrieb Isabella: "Ich war heute beim Ultraschall. Ich bin völlig überrascht, dass das Kind schon Hände und Füße hat. Das Herz hat kräftig geschlagen. Ich dachte mir, es sei nur ein Zellklumpen. Bei der Untersuchung, bevor ich die Abtreibungspille genommen habe, hat der Arzt den Bildschirm von mir weggedreht und den Ton ausgemacht. Hätte ich das gewusst, hätte ich die Pille nicht genommen."


Ivana (35 J. / Mutter von drei Kindern)

Eine Frau beschreibt ihre Begegnung mit dem Abtreibungsarzt wie folgt:

"Ich habe mich wie ferngesteuert gefühlt. Der Arzt hat meine Notlage schamlos ausgenutzt. Ich wollte noch mit meinem Mann darüber sprechen, doch der Arzt stand mit einem Glas Wasser und der Tablette da und forderte mich auf, die Tablette zu schlucken und das hinter mich zu bringen. 600,- Euro hat er sofort kassiert. Schon zu Beginn des Gesprächs hat er die Tablette aus dem Blister gedrückt. Das hat mir extrem Druck gemacht. Ich weinte schon beim Hineingehen in die Praxis. Er hat mit mir geschimpft und gefragt, warum ich wegen sowas weine. Als er mich unter Druck setzte, die Tablette zu schlucken, blieb sie mir im trockenen Hals stecken. Er sagte streng: Runter damit!"