Plattform für das Leben Vorarlberg
23 December 2022

Wie ein Vater sein Kind rettete

Die vorausgegangenen Schwangerschaften waren schwer, die Familienplanung längst abgeschlossen.

Als die Frau unerwartet erneut schwanger wurde, entschied sich das Paar in der 8. Schwangerschaftswoche für die chemische Abtreibung ihres fünften Kindes mittels Tabletten.

Eine Abtreibung mit Tabletten (RU-486) zieht sich über mehrere Tage und besteht aus der Gabe von zwei verschiedenen Wirkstoffen, mit dem Ziel, eine Fehlgeburt künstlich auszulösen.

Die Entscheidung für die Abtreibung traf das Paar gemeinsam.

Die Frau erhielt bei ihrem Gynäkologen die Abtreibungspille. Nach zwei Tagen sollte sie zur Einnahme der wehenauslösenden Tabletten erneut in die Arztpraxis kommen.

Unbändige Angst und Entsetzen erfassten den Vater.

Nach Einnahme der Abtreibungspille realisierte der Mann, dass es sein eigenes Fleisch und Blut ist, das im Bauch seiner Frau getötet wird. Der Gedanke, der Tötung des eigenen Kindes zugestimmt zu haben, erfüllte den Vater zunehmend mit Angst und Entsetzen über sich selbst. 
Er rief am Vorabend der Einnahme der wehenauslösenden Tabletten (diese sollte die Frau zwei Tage nach Einnahme der Abtreibungspille nehmen) bei zahlreichen Ärzten und Krankenhäusern an und bat um Hilfe. Doch alle sagten, sobald die Abtreibungspille eingenommen ist, könne für das Leben des Kindes nichts mehr getan werden. Überall wurde er abgewiesen und alleingelassen.

Die ganze Nacht im Internet gelesen und die Nummer unserer Helpline gefunden.

Die Zeit drängte, da für diesen Tag bereits die Einnahme der wehenauslösenden Tabletten vorgesehen war. Diesen Termin hatte die Frau auf Nachmittag verschoben, da sie zur Arbeit musste - die Frau ist von Beruf Krankenschwester – sonst wäre die Tabletteneinnahme bereits erfolgt gewesen. Von großer Angst um das Leben seines Kindes angetrieben, rief er frühmorgens bei der Helpline der Plattform Leben Vorarlberg an.

Ermutigung, eine Ultraschall-Untersuchung vornehmen zu lassen.

Zuerst galt es, die Frau zu motivieren, eine Ultraschall-Untersuchung machen zu lassen.

Es benötigte seitens des Vaters einigen Zuspruch, da die Frau die plötzliche Kursänderung ihres Mannes nicht nachvollziehen konnte. Sie war anfangs der Meinung, es sei besser, die Abtreibung fortzusetzen, und argumentierte: „Wir haben das gemeinsam entschieden und stehen jetzt dazu."
Es konnte ein hilfsbereiter Arzt gefunden werden. Eine Ultraschall-Untersuchung bringt Klarheit, ob das Kind noch am Leben ist.

Das Kind lebte!

Von dieser Überraschung überwältigt, versuchte nun das Paar alles für das Leben ihres Kindes zu unternehmen. Die Frau sagte: „Es ist jetzt, wie wenn ein Schalter umgelegt wurde.“

Mit dem Baby ist alles in Ordnung.

Die Schwangerschaft nahm einen erfreulich guten Verlauf. Das Baby entwickelte sich normal weiter, als ob es nie einen Angriff auf sein Leben gegeben hätte. Die Eltern sind sehr dankbar für die hilfreiche Unterstützung. Und die Geschwister freuen sich schon auf das Baby, dessen Geburt unmittelbar bevorsteht.