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11 January 2024

Abtreibungspille: Wie werden abgetriebene Kinder entsorgt?

Bild: Gebets-Mahnwache vor dem Bregenzer LKH

Das Töten vorgeburtlicher Kinder wird mit der Abtreibungspille noch niederschwelliger. Welches unausgesprochene Leid daraus resultiert und welche Folgen das hat, wird im nachfolgenden Bericht aufgezeigt.

Aufruf der Vorarlberger Gesundheitslandesrätin (ÖVP): "Niedergelassene Gynäkologen sollen verstärkt Abtreibungspille abgeben, um das Bregenzer LKH zu entlasten!"

Bei der Pressekonferenz „Aktuelle Informationen zum Schwangerschaftsabbruch“ am 25. Oktober 2023, appellierte Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) an die niedergelassenen Gynäkologen, das Bregenzer LKH zu entlasten, indem sie zukünftig die Abtreibungspille (bis zur 9. Schwangerschaftswoche) verstärkt abgeben sollen.

Frauen von massiven körperlichen und seelischen Folgen der Abtreibungspille überrumpelt – und alleingelassen

Der Hinweis auf die häufig massiv auftretenden körperlichen und seelischen Folgen aufgrund der Einnahme der Abtreibungspille werden in den Beratungsgesprächen oft außer Acht gelassen bzw. verharmlost. Dementsprechend beklagen Frauen, sie seien nicht entsprechend über die Folgewirkungen, wie starke Bauchkrämpfe und Blutungen, informiert worden. Da sich die medikamentöse Abtreibung aus zwei Phasen zusammensetzt, gehen nicht wenige Frauen davon aus, erst das wehenauslösende Misoprostol (in der Regel 48 Stunden nach Einnahme der Abtreibungspille) führe die Abbruchsblutung herbei. Je nach Schwangerschaftswoche kann es jedoch bereits wenige Stunden nach Einnahme der Abtreibungspille zu Bauchkrämpfen und Blutungen kommen. Ob die zunehmend in Teilzeit arbeitenden und häufig überlasteten Gynäkologen in deren Privatordinationen die hierfür erforderlichen Zeitressourcen und Erreichbarkeiten (auch an Wochenenden und nachts) gewährleisten können, ist fraglich. 

Wohin sollen sich ratsuchende Frauen wenden, wenn niedergelassene Gynäkologen in deren Ordinationen nicht erreichbar sind?

Frauen trauen sich häufig aus Scham oder aus anderen Gründen nicht, in die Notaufnahme des Krankenhauses zu gehen. Das Aufsuchen eines Gynäkologen wird oftmals unterlassen, weil Frauen beispielsweise mit Kleinkindern auf sich selbst gestellt sind und diese nicht alleine lassen können. Hinzu kommen häufig massive körperliche Symptome und der psychische Ausnahmezustand, der den Gang zum Gynäkologen unmöglich macht. Diese meist von den gravierenden Folgewirkungen überrumpelten Frauen klagen, alleingelassen zu sein und wenden sich in ihrer Not an Telefonberatungsstellen, deren Beraterinnen tiefen Einblick in dieses Tabuthema gewährt wird. 

Nicht wenige Frauen bereuen sofort nach der Einnahme der Abtreibungspille ihre Entscheidung und möchten den Abtreibungsvorgang stoppen

Ein bedeutender Aspekt ist die Selbstanklage der Frauen, die so in eine Spirale der Ohnmacht und Sprachlosigkeit geraten.

Allen diesen Frauen sei gesagt, es kann versucht werden, den Abtreibungsvorgang aufzuhalten, sofern rasch nach Einnahme der Abtreibungspille reagiert wird. Hierfür gibt es Beratungseinrichtungen, die sich darauf spezialisiert haben.

Nur wenige niedergelassene Gynäkologen geben die Abtreibungspille ab.

„Rasch eine Pille schlucken und die Sorgen sind weg“, entpuppt sich als Trugschluss. Selbst Abtreibungsärzte warnen vor der Niederschwelligkeit der Einnahme der Abtreibungspille und der mangelnden Erreichbarkeit der niedergelassenen Gynäkologen, die sich mit der Abgabe der Abtreibungspille einen „schönen“ Zusatzverdienst verschaffen. Die Erreichbarkeit – rund um die Uhr – ist zur Sicherheit der Frauen unabdingbar, kann jedoch in den meisten Wahlarzt-Ordinationen nicht gewährleistet werden. Zudem ist fraglich, ob aufgrund weiterer Konsultationen zusätzliche Kosten entstehen.

Das Aufzeigen der Komplikationen bei Abgabe der Abtreibungspille durch niedergelassene Gynäkologen bedeutet keineswegs, dass das Krankenhaus der bessere Ort für Abtreibungen ist!

Abtreibungen haben stets mindestens zwei Opfer: Das tote Kind und die häufig bis an ihr Lebensende traumatisierte Mutter (... und auch deren Familie kann massiv an den Folgen leiden).
Der mittlerweile pensionierte Abtreiber Hostenkamp fand in einem Interview folgende Worte.

Obwohl die Vorarlberger Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) mehrfach über dieses Dilemma aufgeklärt wurde - auch von unserer Seite – lancierte sie die Errichtung einer Kindertötungs-Ambulanz im Bregenzer LKH, die im Dezember 2023 den Betrieb aufgenommen hat. Zudem appellierte sie an niedergelassene Gynäkologen, vermehrt die Abtreibungspille abzugeben, um das Krankenhaus "zu entlasten". Seit 2. Juli 2020 ist in Österreich die Abgabe der Abtreibungspille durch niedergelassene Gynäkologen möglich. Aufgrund dieser Neuregelung kommt es österreichweit zu einer zusätzlichen Belastung der Spitalsambulanzen, weil ratsuchende Frauen sich mit massiven Folgewirkungen dorthin wenden, wie seitens der Krankenhäuser immer wieder festgestellt wird.   

Was geschieht mit dem abgetriebenen toten Kind? In Vorarlberg gibt es ein Bestattungsgesetz, welches für alle früh verstorbenen Kinder gilt.

Frauen wissen oft nicht, wohin sie das abgetriebene Kind geben sollen. Abhängig von der Schwangerschaftswoche sehen die Frauen das tote Kind, welches sich meist im Fruchtsack befindet. Häufig wird es im Schock in die Toilette gespült, was in der Folge ein zusätzliches Trauma verursachen kann.

Für fehlgeborene Kinder (unter 500 g) besteht in Vorarlberg eine Bestattungspflicht.

Für im LKH Bregenz abgetriebene Kinder ist das Krankenhaus verantwortlich. Da anzunehmen ist, dass auch dort vermehrt die Abtreibungspille abgegeben wird, stellt sich die Frage, ob die Verantwortlichen auch den medikamentös zu Tode gekommenen Kindern dieses Mindestmaß an Würde zuteilwerden lassen. Oder bleibt das Spülen in die Toilette - neben dem gewaltsamen Ausstoßen aus dem Mutterleib - deren Los?

Hinweise für Gebets-Mahnwachen und Lichterkette beim Bregenzer LKH (Maria-Stromberger-Weg):

Am Montag, Mittwoch und Freitag, jeweils von 9.00 h bis 10.00 h, Gebets-Mahnwachen vor dem Bregenzer LKH.

Am Sonntag, den 28. Jänner 2024, um 16.30 h, findet wieder das Gebet fürs Leaba statt. Beginn ist beim Landhaus (Vorarlberger Regierungsgebäude - Römerstraße) mit anschließendem Gebetszug und Lichterkette beim Bregenzer Landeskrankenhaus, wo seit Dez. 2023 Kindesabtreibungen durchgeführt werden.