Ihre leibliche Mutter war 17, als sie sich 1977 dazu entschied, ihr Kind im 7. Monat abtreiben zu lassen. Sie fühlte sich noch zu jung. In einer Klinik in Los Angeles wurde der jungen Frau eine Salzlösung in die Gebärmutter injiziert. Dazu wurde die Fruchtblase punktiert, das Fruchtwasser abgepumpt und stattdessen die tödliche Lösung eingespritzt. Das Baby wurde verätzt, eine Totgeburt sollte die Folge sein. Doch es kam anders.
Ihre Geburtsurkunde unterschrieb der Abtreibungsarzt.
Wie durch ein Wunder kam Gianna lebendig zur Welt - mit schweren Verletzungen. Was ihr das Leben gleich noch mal rettete ist, dass der behandelnde Arzt gerade eine Pause machte. Denn normalerweise wird das Kind in solchen Fällen stranguliert oder liegen gelassen, bis es qualvoll stirbt. Eine Krankenschwester rief einen Krankenwagen, der die kleine Gianna in ein nahe gelegenes Kinderkrankenhaus brachte.
Gianna hatte schwere Behinderungen vom Abtreibungsversuch davongetragen.
Die Kinderärzte retteten zwar ihr Leben, waren aber - was ihre Zukunft betrifft - wenig zuversichtlich. Sie sagten: "Gianna wird schwerstbehindert sein. Wahrscheinlich wird sie blind sein, nie ihren Kopf heben können, sich nicht eigenständig bewegen, geschweige denn gehen können." Aufgrund des Sauerstoffmangels im Mutterleib erwarteten sie schwerste Lähmungen, die eine normale Körpermotorik unmöglich machen würde.
Gewaltige Unterstützung durch Pflegeeltern: Sie kümmerten sich hingebungsvoll und liebevoll um Gianna. Mit drei Jahren konnte sie bereits mit Hilfe von Gehschienen und Krücken laufen. Arme und Kopf konnte sie normal bewegen. Schon bald blieb von all den befürchteten Behinderungen lediglich ein leichtes Hinken.
Als Gianna ihre Pflegemutter Weihnachten 1989 fragte, warum sie nicht so laufen kann wie andere Kinder, erzählte diese ihr die schreckliche Geschichte. "Es mag nicht Gottes Wille sein, dich vollständig zu heilen, aber er möchte mit deiner Hilfe andere Menschen erreichen", erklärt sie ihr.
Überlebt, damit ich von Jesus erzähle!
Schon bald engagierte sich das junge Mädchen gegen Abtreibungen. In Talkshows und öffentlichen Vorträgen erzählte sie ihre Geschichte und setzt sich für ein Verbot von Spätabtreibungen ein. Bei einem dieser Vorträge begegnete sie zum ersten Mal ihrer leiblichen Mutter. Sie kam einfach auf mich zu und sagte: Ich bin deine Mutter.
Gianna: "Ich sagte meiner leiblichen Mutter, dass ich ihr vergeben habe. Aber das wollte sie nicht hören und ging einfach wieder. Zunächst ist das sehr hart für mich gewesen, erneut von ihr abgewiesen zu werden, aber die Liebe Gottes hat mir auch in diesem Moment Halt gegeben."
Aus ihrem Glauben an Jesus macht Gianna Jessen bei keinem ihrer Auftritte einen Hehl. Bei einem bemerkenswerten Vortrag (8.9.2008) in Melbourne vor mehreren hundert Politikern erklärte sie: "Ich weiß, dass es heutzutage weithin als politisch unkorrekt gilt, in öffentlichen Räumen von Jesus zu sprechen. Aber es ist allein die Gnade Gottes, aus der wir alle leben. Ich habe überlebt, damit ich von ihm erzählen kann."