Plattform für das Leben Vorarlberg
25 June 2022

Das stumme Leid von Abtreibungsmüttern

Es bedeutet eine riesige Herausforderung für einige Frauen, sich für oder gegen ein Kind zu entscheiden.

Die Gründe sind vielfältig, die Gedanken an Abtreibung Realität werden lassen. Wer selbst schwanger war und Kinder hat, wird erahnen können, dass beispielsweise starke Schwangerschaftsübelkeit oder zwei bis drei Kleinkinder Frauen an ihre Grenzen stoßen lassen, besonders, wenn sie nicht auf die Unterstützung von Familienmitgliedern oder des Freundeskreises zählen können.

Um all den Frauen eine Stimme zu geben, die in ihrer Not und Verzweiflung in einer Kurzschlussreaktion zur Abtreibungspille greifen, möchten wir diesen anonymisierten Bericht von Simone veröffentlichen.

Möge der nachfolgende Bericht uns alle ermutigen und mobilisieren, in unserem Umfeld helfend zur Seite zu stehen, damit Überforderung und gesellschaftlicher Druck keine Abtreibungsgründe mehr darstellen. Zudem sollten wir darauf aufmerksam machen, dass Frauen - neben dem toten Kind - ebenfalls zum Opfer der Abtreibung werden!


Simone nahm in der 8. Schwangerschaftswoche die Abtreibungspille, um ihr viertes Kind abzutreiben. Unmittelbar danach realisierte sie, was sie getan hatte. Sie bat um Hilfe, die Wirkung der totbringenden Tablette aufzuhalten. In den darauffolgenden Tagen nahm sie das schwangerschaftserhaltende Progesteron. Leider konnte die starke Wirkung der Abtreibungspille nicht aufgehalten werden. 

Simone schrieb am Abend, nachdem das tote Kind im Fruchtsack ausgestoßen worden war:

„Ich wünschte, ich hätte ihm nicht das Leben verwehrt, nur, weil ich dachte, dass ich es nicht schaffe. Wie grausam kann man nur sein? Ich kann nicht beschreiben wie ich mich fühle. Es ist irgendwas zwischen Funktionieren und Sterben. Ich weiß nicht, warum eine Abtreibung mit Tabletten so einfach zu handhaben ist. Als Frau ist man in einer Ausnahmesituation. Der Arzt wusste, dass wir zweifeln … mein Mann und ich haben vor ihm noch diskutiert, ob wir das wirklich machen sollen. Sind dann nochmal raus gegangen, weil wir uns nicht sicher waren. Er hätte uns nach Hause schicken müssen! Ich bin so wütend. Wütend auf mich, aber auch auf den Arzt. Ich denke ständig daran, dass ich mein Baby nicht beschützt habe. Das Schlimme daran ist, dass es eigentlich ein gewolltes Kind war. Aber mich hat die Überforderung, die Angst meinen anderen Kindern nicht gerecht zu werden, und die Rederei von anderen weil wir das 4te Kind erwarten, zu diesem Schritt bewegt. Heute ist der Schmerz brutal. Ich hoffe, dieser wahnsinnige Schmerz lässt nach und es wird wieder besser.“